
Finde deinen Yoga-Stil – so vielfältig wie du selbst
Yoga ist weit mehr als nur Bewegung es ist ein Weg zu innerer Balance, körperlicher Kraft und geistiger Klarheit. Doch Yoga ist nicht gleich Yoga: Die Vielfalt an Stilen kann auf den ersten Blick überwältigend wirken. Ob dynamisch und kraftvoll, meditativ und ruhig oder therapeutisch und ausgleichend jede Yoga-Richtung hat ihren eigenen Fokus und ihre eigene Wirkung.
Auf dieser Seite stellen wir dir die bekanntesten Yoga Stile vor, damit du den findest, der am besten zu dir, deinen Bedürfnissen und deiner Lebensphase passt.
So vielfältig wie die Bedürfnisse der Menschen sind auch die Yoga-Stile jeder mit eigenem Schwerpunkt, eigener Energie und Wirkung. Hier findest du eine Übersicht der bekanntesten Yoga Richtungen weltweit:
Advaita Vedānta – Die Lehre der Nicht Zweiheit
Advaita Vedānta ist eine der tiefgründigsten und ältesten spirituellen Philosophien Indiens. „Advaita“ bedeutet im Sanskrit „Nicht-Zweiheit“ also die Erkenntnis, dass es in Wahrheit keine Trennung zwischen dem individuellen Selbst (Atman) und dem universellen Absoluten (Brahman) gibt. Diese Lehre ist nicht bloß intellektuelle Philosophie, sondern ein Weg zur Selbsterkenntnis und Befreiung (Moksha).
Die Wurzeln des Advaita
Advaita Vedānta ist eine Schule innerhalb der Vedānta Tradition und hat ihre Grundlage in den klassischen indischen Schriften: den Upanishaden, der Bhagavad Gītā und den Brahma Sūtras. Der bekannteste Lehrer des Advaita war Śaṅkara (Shankaracharya) im 8. Jahrhundert. Seine systematische Auslegung prägte das heutige Verständnis dieser Lehre entscheidend.
Im Zentrum steht die Überzeugung:
„Tat Tvam Asi“ – Du bist das.
Das bedeutet: Dein wahres Selbst ist nicht getrennt von der Quelle des Seins. Brahman ist nicht irgendwo im Himmel, sondern deine eigene wahre Natur jenseits von Gedanken, Körper, Gefühlen und Rollen.
Was bedeutet „Nicht-Zweiheit“ konkret?
Im Alltag erleben wir uns getrennt: Ich bin hier, du bist dort. Innen und außen, Licht und Schatten, Geburt und Tod. Advaita lehrt: Diese Trennung ist eine Illusion (Maya) eine Erscheinung in unserem begrenzten, dualistischen Denken.
In Wirklichkeit existiert nur EIN ungeteiltes Sein: grenzenlos, ewig, unveränderlich. Dieses eine Sein ist das, was du in tiefster Wahrheit bist. Alles andere Körper, Persönlichkeit, Emotionen sind vergängliche Erscheinungsformen.
Advaita in der Praxis
Auch wenn Advaita Vedānta oft als reine „Philosophie“ wahrgenommen wird, ist sie in Wahrheit ein praktischer, spiritueller Weg. Der Fokus liegt auf Selbsterforschung und Bewusstwerdung:
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Wer bin ich wirklich?
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Was bleibt, wenn alle Gedanken und Rollen schweigen?
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Was beobachtet alle Veränderungen doch selbst bleibt?
Diese Fragen sind keine intellektuellen Spielereien, sondern Tore zur Erfahrung reiner Präsenz. Methoden wie Meditation, Selbstbeobachtung (Atma Vichara, z. B. bei Ramana Maharshi), kontemplatives Lesen oder das stille Sitzen im reinen Gewahrsein führen nach und nach zur Erkenntnis des Einsseins.
Advaita & Yoga
Während viele Yoga-Stile den Körper als Werkzeug zur Bewusstseinsentwicklung nutzen, liefert Advaita die geistige Grundlage dafür. In der Jnana-Yoga-Tradition, dem Weg des Wissens, ist Advaita Vedānta die höchste Form das Ziel aller anderen Yogawege.
Asanas, Pranayama, Bhakti oder Karma Yoga können als Vorbereitung auf die letztendliche Erkenntnis dienen:
Ich bin nicht der Körper.
Ich bin nicht die Gedanken.
Ich bin das ungeteilte, ewige Bewusstsein jetzt.
Für wen ist Advaita geeignet?
Advaita Vedānta richtet sich an Menschen, die:
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sich nach Wahrheit jenseits religiöser Formen sehnen
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bereit sind, alle Vorstellungen über sich selbst zu hinterfragen
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nicht nur Frieden suchen, sondern erkennen wollen, wer sie in Wahrheit sind
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mit reiner Präsenz, Meditation und Bewusstheit arbeiten wollen
Es ist ein radikaler, stiller Weg ohne Rituale, Dogmen oder äußere Anstrengung. Doch gleichzeitig ist er tiefer als jede Methode und direkter als jede Technik.
Advaita Vedānta ist keine Philosophie für den Kopf, sondern eine Einladung, dich selbst in deinem wahren Wesen zu erkennen als stilles, liebevolles, grenzenloses Bewusstsein. Es ist die Rückkehr nach Hause. Nicht morgen, nicht im Himmel, sondern hier und jetzt in dem, was du bist, jenseits aller Vorstellungen.
Anusara Yoga – Mit dem Herzen üben
Anusara Yoga ist ein vergleichsweise junger, aber tiefgründiger Yoga Stil, der 1997 von dem amerikanischen Yogalehrer John Friend entwickelt wurde. Der Begriff „Anusara“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „dem Herzen folgen“ oder „mit dem Fluss gehen“. Genau das beschreibt auch das zentrale Anliegen dieses Stils: Yoga als Weg zur inneren und äußeren Ausrichtung mit Freude, Achtsamkeit und einer positiven Grundhaltung dem Leben gegenüber.
Philosophie und Ursprung
Anusara Yoga basiert auf der tantrischen Philosophie des non dualen Shivaismus. Diese Weltanschauung betrachtet das Leben, den Körper und die materielle Welt nicht als Illusion oder Hindernis, sondern als heilig und göttlich. Jede Asana, jede Bewegung und jede Handlung kann Ausdruck von Bewusstsein, Freude und Liebe sein. Anders als in dogmatischen oder leistungsorientierten Systemen steht hier nicht die „perfekte Pose“ im Vordergrund, sondern die individuelle Entfaltung jedes Einzelnen im Einklang mit seiner eigenen Natur.
Herzorientierte Praxis mit Struktur
Ein zentrales Element des Anusara Yoga ist die Verbindung von klaren biomechanischen Ausrichtungsprinzipien (die „Universellen Ausrichtungsprinzipien“) mit einer herzöffnenden inneren Haltung. Diese fünf Prinzipien (Öffnung zur Gnade, Muskelenergie, innere Ausweitung, äußere Spirale, innere Spirale) bieten einen strukturierten Rahmen, der sowohl Sicherheit als auch Ausdruck ermöglicht.
Dadurch wird nicht nur die physische Praxis sicherer und effektiver, sondern auch bewusster: Jede Bewegung wird zum Ausdruck innerer Absicht, jede Haltung zur Gelegenheit, sich mit sich selbst und der Welt zu verbinden.
Für wen eignet sich Anusara Yoga?
Anusara Yoga ist sowohl für Anfänger:innen als auch für Fortgeschrittene geeignet. Der Stil bietet viele Variationen und lädt dazu ein, die Haltungen an den eigenen Körper und seine Bedürfnisse anzupassen. Besonders Menschen, die Wert auf präzise Ausrichtung legen, gleichzeitig aber nicht auf Herz, Gefühl und spirituelle Tiefe verzichten möchten, finden im Anusara Yoga ein erfüllendes Zuhause.
Auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder nach Verletzungen ist Anusara geeignet, da durch die individuelle Anpassung und bewusste Ausrichtung Fehlhaltungen vermieden und Heilungsprozesse unterstützt werden können.
Mehr als nur körperliches Training
Neben der Asana Praxis spielen im Anusara Yoga auch Meditation, Atemtechniken, Affirmationen und das Studium der yogischen Schriften eine Rolle. Viele Lehrer:innen arbeiten thematisch und verweben ein philosophisches oder spirituelles Leitmotiv in jede Stunde sei es Mitgefühl, Dankbarkeit oder Mut.
Diese Integration von Körper, Geist und Herz macht Anusara Yoga zu einer tiefen, transformierenden Praxis, die weit über das Körperliche hinausgeht. Es ist eine Einladung, dich selbst in deiner ganzen Fülle zu entdecken kraftvoll, bewusst und liebevoll.
Ashtanga Yoga – Disziplin, Flow und innere Stärke
Ashtanga Yoga ist einer der körperlich anspruchsvollsten und gleichzeitig traditionellsten Yoga Stile, die heute weltweit praktiziert werden. Er wurde im 20. Jahrhundert von Sri K. Pattabhi Jois in Mysore, Indien, systematisiert und international bekannt gemacht. Der Stil basiert auf einer festen Abfolge von Asanas (Körperhaltungen), die in einem dynamischen und kraftvollen Flow miteinander verbunden sind. Durch die bewusste Verbindung von Atem und Bewegung entsteht eine meditative Praxis, die Körper und Geist gleichermaßen fordert und fördert.
Die Struktur der Serien
Das Herzstück des Ashtanga Yoga ist die festgelegte Übungsreihe. Es gibt insgesamt sechs Serien (Primary bis Sixth Series), die systematisch aufeinander aufbauen. Jede Serie hat ihren eigenen Fokus:
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Primary Series (Yoga Chikitsa): Reinigung des Körpers, Aufbau von Kraft und Flexibilität.
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Intermediate Series (Nadi Shodhana): Reinigung der Energiekanäle (Nadis).
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Advanced Series (Sthira Bhaga): Kraft, Ausdauer und höchste Körperbeherrschung.
Die meisten Praktizierenden bleiben lange Zeit oft Jahre bei der Primary Series, da die Anforderungen kontinuierlich steigen und die einzelnen Asanas technisch sowie energetisch präzise ausgeführt werden müssen.
Vinyasa: Der Atem als Taktgeber
Ein zentrales Merkmal des Ashtanga Yoga ist das Vinyasa System die synchronisierte Verbindung von Atem und Bewegung. Jeder Übergang, jede Haltung und jede Pause folgt einem exakten Atemmuster. Dadurch entsteht ein kontinuierlicher „Flow“, der die Praxis meditativ macht und zu einem inneren Gleichgewicht führt.
Der Atem wird dabei als Ujjayi Atem ausgeführt ein tiefer, gleichmäßiger Atem mit hörbarem Klang im Kehlkopf, der die Konzentration fördert und die innere Hitze (Tapas) erhöht. Diese Hitze unterstützt die Entgiftung, sowohl körperlich über den Schweiß als auch geistig über die bewusste Ausrichtung.
Drishti und Bandhas
Ashtanga Yoga integriert zwei weitere Techniken, die die Praxis vertiefen:
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Drishti: Der Blickfokus. Jede Haltung hat einen bestimmten Punkt, auf den der Blick gerichtet wird dies fördert Konzentration und innere Sammlung.
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Bandhas: Energieverschlüsse im Körper (z. B. Beckenboden, Unterbauch), die helfen, die Lebensenergie (Prana) zu lenken und die Körpermitte zu stabilisieren.
Diese Elemente machen die Praxis zu einer intensiven energetischen Erfahrung weit mehr als nur körperliches Training.
Für wen ist Ashtanga Yoga geeignet?
Ashtanga Yoga richtet sich an disziplinierte Übende, die eine regelmäßige, strukturierte Praxis suchen. Aufgrund der körperlichen Intensität ist der Stil besonders für Menschen mit guter Grundfitness geeignet. Gleichzeitig erfordert er Geduld, da Fortschritt oft langsam und schrittweise erfolgt.
Wer jedoch dranbleibt, wird mit innerer Stärke, tiefer Konzentration und einem Gefühl von Leichtigkeit belohnt auf der Matte und im Alltag. Der Stil kann transformierend wirken, da er körperliche Herausforderungen mit geistiger Disziplin und spiritueller Tiefe verbindet.
Tradition und Selbstpraxis
Ein besonderes Merkmal ist die „Mysore-Praxis“, bei der Schüler:innen die Serie im eigenen Tempo auswendig üben, während der Lehrer individuell unterstützt. Dies fördert Selbstverantwortung und eine tiefe, persönliche Beziehung zur eigenen Praxis ein Markenzeichen des Ashtanga-Systems.
Bikram Yoga – Schwitzen, stärken, strukturieren
Bikram Yoga ist ein hochstrukturiertes, intensives Yoga System, das in einem auf etwa 40 °C beheizten Raum praktiziert wird. Entwickelt wurde es in den 1970er-Jahren von Bikram Choudhury, einem indischen Yogalehrer, der seine Methode als therapeutisches Ganzkörpertraining etablieren wollte. Bikram Yoga besteht immer aus derselben Abfolge von 26 Haltungen (Asanas) und 2 Atemübungen, die exakt gleich gelehrt werden – weltweit in allen zertifizierten Studios.
Die 26 + 2 Serie
Die Bikram-Serie ist so aufgebaut, dass sie alle großen Muskelgruppen sowie wichtige Organe, Gelenke und Drüsen systematisch anspricht. Die Klasse dauert genau 90 Minuten und folgt einem festen Ablauf:
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Stehende Haltungen (z. B. Half Moon, Eagle, Balancing Stick): fördern Gleichgewicht, Kraft und Haltung.
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Bodenhaltungen (z. B. Cobra, Bow, Fixed Firm): stärken Rücken, Wirbelsäule und die inneren Organe.
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Zwei Atemübungen: Pranayama zu Beginn und Kapalabhati (Blasebalg-Atmung) zum Abschluss.
Diese Abfolge wurde bewusst so konzipiert, dass sie für Anfänger wie Fortgeschrittene geeignet ist und bei regelmäßiger Praxis zu einer tiefgreifenden Verbesserung der körperlichen Gesundheit führen kann.
Die Hitze als zentrales Element
Was Bikram Yoga von anderen Stilen unterscheidet, ist die hohe Raumtemperatur von etwa 40 °C bei 40 % Luftfeuchtigkeit. Diese Hitze dient mehreren Zwecken:
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Sie wärmt Muskeln, Bänder und Gelenke auf, um Verletzungen zu vermeiden.
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Sie fördert starkes Schwitzen, was den Entgiftungsprozess anregen soll.
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Sie fordert mentale Stärke und Ausdauer, da die Praxis durch die Bedingungen besonders intensiv wird.
Die Hitze wirkt wie ein Katalysator körperlich wie emotional. Viele empfinden sie anfangs als herausfordernd, erleben aber schon nach wenigen Klassen eine gesteigerte Belastbarkeit und innere Ruhe.
Ein therapeutischer Ansatz
Bikram Yoga versteht sich weniger als spirituelle Praxis, sondern als ganzheitliches Körpertraining mit präventiv-medizinischem Nutzen. Viele Praktizierende berichten von positiven Effekten bei Rückenschmerzen, Gelenkproblemen, Bluthochdruck, Schlafstörungen oder chronischer Erschöpfung. Durch die klare Struktur eignet sich dieser Stil gut für Menschen, die ein planbares und reproduzierbares Training bevorzugen.
Für wen ist Bikram Yoga geeignet?
Grundsätzlich kann jede Person Bikram Yoga üben unabhängig von Alter oder Vorerfahrung. Besonders Menschen, die gerne körperlich arbeiten, klare Abläufe mögen und schnelle Resultate schätzen, finden in Bikram eine kraftvolle Methode. Wichtig ist dabei, auf den eigenen Körper zu hören, ausreichend zu trinken und mit der Hitze achtsam umzugehen.
Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder sehr niedrigem Blutdruck sollten sich vorab ärztlich beraten lassen.
Hatha Yoga – Die Wurzel aller Yoga Wege
Hatha Yoga gilt als die Mutter aller körperlich orientierten Yoga-Stile. Viele der heutigen modernen Yogaformen wie Vinyasa, Iyengar oder Yin Yoga haben ihren Ursprung im Hatha Yoga. Das Wort „Hatha“ setzt sich aus den Sanskrit-Begriffen Ha (Sonne) und Tha (Mond) zusammen und symbolisiert den Ausgleich von Gegensätzen: Aktivität und Ruhe, Kraft und Sanftheit, Körper und Geist. Ziel ist es, durch körperliche Praxis den Weg für innere Balance, Klarheit und spirituelles Wachstum zu bereiten.
Die Essenz des Hatha Yoga
Im Zentrum des Hatha Yoga steht die bewusste Arbeit mit dem Körper, dem Atem und dem Geist. Die Praxis umfasst:
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Asanas (Körperhaltungen): Stärken Muskeln, fördern Beweglichkeit, stimulieren Organe und beruhigen das Nervensystem.
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Pranayama (Atemtechniken): Lenken die Lebensenergie (Prana), klären den Geist und harmonisieren Emotionen.
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Dhyana (Meditation): Fördert geistige Ruhe, Konzentration und Achtsamkeit.
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Shavasana (Tiefenentspannung): Lässt Körper und Geist regenerieren und integriert die Wirkung der Übungen.
Der Stil ist meist ruhig, achtsam und statisch. Die Haltungen werden oft etwas länger gehalten, um ihre volle Wirkung zu entfalten sowohl körperlich als auch energetisch.
Tradition trifft Gegenwart
Hatha Yoga hat seine Wurzeln in alten indischen Schriften wie der Hatha Yoga Pradipika oder der Gheranda Samhita. Dort wird Hatha Yoga als eine Methode beschrieben, den Körper als Tempel der Seele zu reinigen und zu stärken, um höhere Bewusstseinszustände zu erreichen.
In der heutigen westlichen Praxis steht oft der gesundheitliche und ausgleichende Aspekt im Vordergrund: Stressabbau, Stärkung des Körpers, Verbesserung der Haltung, tieferer Schlaf oder mehr innere Ruhe. Dennoch bleibt die spirituelle Dimension erhalten viele Klassen schließen mit Meditation oder Mantra-Rezitation.
Für wen ist Hatha Yoga geeignet?
Hatha Yoga ist ein wunderbarer Einstieg für alle, die neu mit Yoga beginnen oder einen ruhigen, ganzheitlichen Stil suchen. Aber auch erfahrene Yogis schätzen den Stil, um ihre Praxis zu vertiefen und bewusster zu gestalten.
Besonders geeignet ist Hatha Yoga für:
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Menschen mit Stress, Verspannungen oder Schlafproblemen
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Anfänger:innen, die Körper und Atem bewusst kennenlernen möchten
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Ältere oder weniger bewegliche Personen (durch Modifikationen gut anpassbar)
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Alle, die nach einem Gegenpol zu einem hektischen Alltag suchen
Die Kraft der Einfachheit
In einer Zeit, in der vieles laut, schnell und leistungsorientiert ist, bietet Hatha Yoga einen wohltuenden Raum der Langsamkeit. Statt ständig höher, schneller und weiter zu gehen, lädt dieser Stil dazu ein, innezuhalten, zu spüren und einfach zu sein. Durch diese Einfachheit entfaltet Hatha Yoga seine stille Kraft eine Kraft, die von innen kommt und weit über die Matte hinaus wirkt.
Hatha Yoga ist nicht spektakulär aber zutiefst wirkungsvoll. Es ist ein Stil, der aufbaut, nährt und verbindet. Ob als tägliche Praxis oder gelegentliche Auszeit vom Alltag: Hatha Yoga schenkt dir mehr als nur körperliche Beweglichkeit es schenkt dir Zugang zu deinem inneren Gleichgewicht.
Iyengar Yoga – Präzision, Achtsamkeit und innere Stabilität
Iyengar Yoga ist ein klar strukturierter und therapeutisch ausgerichteter Yoga Stil, der nach seinem Begründer B.K.S. Iyengar benannt ist einem der einflussreichsten Yogameister des 20. Jahrhunderts. Seine Methode revolutionierte die Yogapraxis weltweit, indem sie besonderen Wert auf genaue Ausrichtung, Verweildauer in den Haltungen und die Verwendung von Hilfsmitteln legte. Das Ziel: Eine stabile, sichere und tiefgehende Praxis körperlich wie mental.
Die Besonderheiten des Iyengar Yoga
Was Iyengar Yoga besonders macht, ist die Kombination aus:
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Exakter Ausrichtung: Jeder Körperteil wird bewusst positioniert, jeder Muskel aktiv einbezogen. Fehlhaltungen werden korrigiert, der Energiefluss optimiert.
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Langem Halten der Asanas: Im Gegensatz zu dynamischen Yogastilen bleiben Übende mehrere Atemzüge manchmal Minuten in einer Haltung. So entsteht Raum für körperliche Öffnung, mentale Klarheit und innere Ruhe.
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Einsatz von Hilfsmitteln: Blöcke, Gurte, Decken, Bolster, Stühle oder Wände werden verwendet, um Haltungen zugänglich zu machen oder gezielter zu vertiefen. Dadurch eignet sich Iyengar Yoga auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Verletzungen oder besonderem therapeutischem Bedarf.
Diese Elemente machen Iyengar Yoga zu einer besonders bewussten und durchdachten Praxis, die den Körper systematisch stärkt, stabilisiert und gleichzeitig tief entspannt.
Therapie und Prävention
Iyengar Yoga ist bekannt für seinen therapeutischen Ansatz. Viele Lehrer:innen sind speziell geschult, mit chronischen Schmerzen, Haltungsschäden, Skoliose, Gelenkbeschwerden oder psychosomatischen Erkrankungen zu arbeiten. Der Stil eignet sich hervorragend zur körperlichen Rekonvaleszenz, etwa nach Operationen oder Verletzungen, sowie zur Verbesserung von Haltung, Atmung und Körperwahrnehmung.
Aber auch Gesunde profitieren enorm: Durch die präzise Arbeit an Haltung, Balance und muskulärer Integration werden Körperstrukturen gestärkt, die im Alltag oft vernachlässigt werden.
Für wen ist Iyengar Yoga geeignet?
Iyengar Yoga ist für alle Erfahrungsstufen geeignet vom Anfänger bis zur erfahrenen Yogini. Besonders profitieren Menschen, die:
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gerne strukturiert und achtsam üben
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ihre Körperhaltung verbessern möchten
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nach einer therapeutischen Yogapraxis suchen
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auf der Suche nach Tiefe, Ruhe und Stabilität sind
Auch für ältere Menschen, Schwangere oder Personen mit Bewegungseinschränkungen kann Iyengar Yoga eine sichere und heilsame Praxis sein da alle Haltungen individuell angepasst werden können.
Mehr als Körperarbeit
Obwohl der körperliche Aspekt stark im Fokus steht, versteht sich Iyengar Yoga auch als geistige Disziplin. Konzentration, Präsenz und Achtsamkeit werden durch die präzise Arbeit automatisch geschult. Viele Übende berichten, dass sie durch Iyengar Yoga ein völlig neues Körperbewusstsein, mentale Klarheit und innere Ruhe entwickeln.
Iyengar Yoga ist kein „schneller“ oder „trendiger“ Yoga-Stil. Er ist tief, gründlich, fordernd aber gleichzeitig heilsam und transformierend. Wer bereit ist, sich mit Geduld und Aufmerksamkeit auf diese Praxis einzulassen, findet im Iyengar Yoga einen wertvollen Weg zu mehr Gesundheit, Bewusstsein und innerer Ausrichtung.
Jivamukti Yoga – Yoga als gelebte Lebensphilosophie
Jivamukti Yoga ist ein moderner, ganzheitlicher Yoga Stil mit spiritueller Tiefe und urbanem Charakter. Er wurde in den 1980er-Jahren von Sharon Gannon und David Life in New York entwickelt und verbindet kraftvolle Asana-Praxis mit Musik, Philosophie, Meditation und ethischem Engagement. Das Ziel ist es, Yoga nicht nur als körperliche Praxis zu verstehen, sondern als Weg zu Bewusstsein, Mitgefühl und innerer Freiheit auf und jenseits der Matte.
Der Name und seine Bedeutung
„Jivamukti“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „befreite Seele im Leben“ (jiva = individuelle Seele, mukti = Befreiung). Im Zentrum steht die Idee, dass spirituelle Befreiung nicht durch Rückzug von der Welt, sondern mitten im Alltag erfahrbar wird durch bewusste Praxis, Achtsamkeit und liebevolles Handeln gegenüber allen Lebewesen.
Die fünf Säulen des Jivamukti Yoga
Der Stil basiert auf fünf zentralen Prinzipien, die jede Stunde prägen:
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Ahimsa (Gewaltlosigkeit)
Förderung eines mitfühlenden Lebensstils, z. B. durch vegane Ernährung, Tierschutz, Umweltbewusstsein und soziale Verantwortung. -
Bhakti (Hingabe)
Spirituelle Tiefe durch Mantras, Gesang, Rituale und die Verbindung zum Göttlichen unabhängig von religiöser Zugehörigkeit. -
Dhyana (Meditation)
Geistige Klarheit durch regelmäßige Meditation als zentrales Element der Praxis. -
Nada (Klang)
Einsatz von Musik, Chants, Atem und Klangschwingungen zur energetischen Öffnung und Vertiefung der Erfahrung. -
Shastra (Studium der Schriften)
Inspiration durch yogische Philosophie, Bhagavad Gita, Yoga Sutra, Upanishaden und andere spirituelle Texte.
Diese fünf Säulen machen Jivamukti Yoga zu einer ganzheitlichen Praxis, die sowohl körperlich dynamisch als auch geistig und emotional berührend ist.
Die Praxis: Intensiv, kreativ, bewusst
Typische Jivamukti-Klassen sind kraftvoll und fließend, ähnlich einem Vinyasa-Stil, jedoch oft begleitet von Musik, gesprochenen Texten oder thematischen Impulsen. Eine Klasse kann anspruchsvoll sein mit herausfordernden Asanas, kräftigenden Sequenzen und tiefen Dehnungen doch nie ohne spirituellen oder ethischen Rahmen.
Lehrer:innen gestalten ihre Stunden oft rund um ein Thema, das philosophisch, gesellschaftlich oder emotional inspirierend wirkt. So wird die Asana-Praxis zu einem bewussten Ausdruck von Haltung, Mitgefühl und Erkenntnis.
Für wen ist Jivamukti Yoga geeignet?
Jivamukti Yoga ist ideal für Menschen, die:
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eine energetisch fordernde Praxis suchen
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Musik, Spiritualität und Philosophie schätzen
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Yoga als ethischen und gesellschaftlichen Weg verstehen
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offen sind für Mantras, Gesang und interdisziplinäre Ansätze
Auch für Fortgeschrittene ist der Stil bereichernd, da er körperlich herausfordernd und gleichzeitig geistig vertiefend ist.
Eine Bewegung mit Haltung
Jivamukti Yoga ist mehr als ein Stil es ist eine Bewegung. Es ermutigt Menschen, bewusst zu leben, sich zu engagieren und das eigene Handeln in Einklang mit spirituellen Werten zu bringen. Dabei bleibt es offen, modern und zugänglich eine Brücke zwischen östlicher Weisheit und westlichem Alltag.
Wer Yoga nicht nur als Workout, sondern als bewussten Lebensweg erfahren möchte, findet im Jivamukti Yoga eine tiefgreifende Praxis. Kraftvoll, klangvoll, sinnlich und spirituell dieser Stil verbindet Körper, Herz und Verstand zu einer gelebten Einheit.
Power Yoga – Kraftvoll, modern und transformierend
Power Yoga ist eine dynamische, schweißtreibende und körperlich anspruchsvolle Yogaform, die in den 1990er-Jahren in den USA entstand. Sie wurde maßgeblich von Lehrern wie Bryan Kest und Baron Baptiste entwickelt, die Elemente aus dem klassischen Ashtanga Yoga übernahmen und zu einem frei gestalteten, fitnessorientierten Stil weiterentwickelten. Power Yoga richtet sich besonders an Menschen, die Yoga als aktives Ganzkörpertraining erleben möchten mit Fokus auf Kraft, Flexibilität, Ausdauer und mentaler Stärke.
Was ist Power Yoga?
Power Yoga verzichtet auf eine festgelegte Abfolge von Haltungen wie im Ashtanga Yoga. Stattdessen gestalten Lehrer:innen ihre Stunden individuell meist in Form von fließenden Sequenzen, die durch bewusste Atmung (Vinyasa) miteinander verbunden sind. Die Praxis ist intensiv, kraftvoll und dynamisch, enthält aber auch Momente der Dehnung, Entspannung und Achtsamkeit.
Typische Merkmale sind:
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Starke körperliche Aktivierung: Muskelaufbau, Stabilität, Balance
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Fließende Übergänge mit bewusstem Atem (ähnlich Vinyasa)
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Integration von Core Training, Planks, Twists und Stehhaltungen
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Meditative Aspekte trotz Intensität
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Wenig Fokus auf Esoterik oder Tradition, dafür alltagsnah und modern
Der Stil eignet sich perfekt für Menschen, die einen sportlichen Zugang zum Yoga suchen ohne dabei die tiefergehende Wirkung auf Geist und Nervensystem zu verlieren.
Die Wirkung von Power Yoga
Power Yoga ist fordernd aber genau das macht ihn so wirkungsvoll. Die Praxis stärkt nicht nur den Körper, sondern auch mentale Ausdauer und Konzentration. Typische Effekte sind:
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Verbesserung der Haltung und Körperspannung
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Stärkung der Tiefenmuskulatur (besonders Bauch und Rücken)
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Förderung der Beweglichkeit
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Entgiftung durch intensives Schwitzen
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Stressreduktion durch gezielte Atemführung
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Mehr Selbstbewusstsein durch Körperwahrnehmung und Präsenz
Die Verbindung von körperlicher Herausforderung und achtsamer Atmung erzeugt einen Zustand der inneren Ruhe im Außen genau das, was viele in unserer hektischen Zeit suchen.
Für wen ist Power Yoga geeignet?
Power Yoga ist ideal für:
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Menschen mit Spaß an Bewegung und körperlicher Herausforderung
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Sportler:innen, die ein ergänzendes Training suchen
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Anfänger:innen mit guter Grundfitness
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Fortgeschrittene Yogis, die mehr Kraft aufbauen möchten
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Alle, die Yoga ohne spirituellen Überbau bevorzugen
Wichtig: Auch wenn Power Yoga anspruchsvoll ist, lässt sich jede Übung individuell anpassen. Viele Lehrer:innen bieten Modifikationen für verschiedene Levels an, sodass du dich weder über noch unterfordert fühlst.
Ein westlicher Yoga-Stil mit Tiefgang
Obwohl Power Yoga einen klaren Fitness Fokus hat, bleibt es mehr als nur Workout. Durch bewusstes Atmen, Achtsamkeit und die gezielte Verbindung von Körper und Geist entsteht eine tiefe Konzentration, die in einen meditativen Zustand führen kann auch mitten in der körperlichen Anstrengung. Diese Verbindung von körperlicher Intensität und mentaler Klarheit macht Power Yoga so besonders.
Power Yoga ist kraftvoll, modern und motivierend perfekt für alle, die Bewegung lieben und gleichzeitig Körper, Geist und Seele in Einklang bringen möchten. Der Stil zeigt eindrucksvoll: Yoga kann genauso fordernd sein wie ein Workout und dabei deutlich mehr bewirken als nur Muskelkraft. Es ist ein Stil für Menschen, die sich verändern wollen von innen nach außen.
Restorative Yoga – Tiefe Entspannung für Körper und Seele
Restorative Yoga ist der wohl ruhigste und sanfteste Yoga-Stil und gleichzeitig einer der wirkungsvollsten. In einer Zeit, in der viele Menschen unter Dauerstress, Schlafproblemen, innerer Unruhe und Erschöpfung leiden, bietet Restorative Yoga einen heilsamen Gegenpol: absolute Entspannung. Der Stil zielt nicht auf körperliche Herausforderung, sondern auf tiefes Loslassen körperlich, mental und emotional. Dabei werden die Selbstheilungskräfte aktiviert, das Nervensystem beruhigt und die innere Balance wiederhergestellt.
Was ist Restorative Yoga?
Restorative Yoga wurde in seiner heutigen Form maßgeblich von Judith Hanson Lasater entwickelt, einer langjährigen Schülerin von B.K.S. Iyengar. Der Stil nutzt passive Haltungen, die sehr lange – oft 5 bis 20 Minuten – gehalten werden. Dabei werden zahlreiche Hilfsmittel eingesetzt: Decken, Bolster, Blöcke, Kissen und Gurte stützen den Körper so, dass keinerlei Muskelanspannung notwendig ist.
Die Haltungen ähneln oft bekannten Asanas aus dem Hatha- oder Yin Yoga, werden aber noch passiver und unterstützender ausgeführt mit dem Ziel, in einen Zustand tiefer Regeneration einzutauchen.
Typische Elemente:
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Sehr wenige Haltungen pro Stunde (meist 4–6)
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Kein aktives Dehnen oder Muskelaufbau
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Fokus auf Atmung, Achtsamkeit und Loslassen
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Unterstützung durch leise Musik oder geführte Meditationen
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Warmer, sicherer Raum (auch emotional)
Die Wirkung von Restorative Yoga
Obwohl der Stil äußerlich ruhig erscheint, wirkt er tief im Inneren. Er bringt das Nervensystem vom „Kampf- oder Fluchtmodus“ (Sympathikus) in den „Ruhe- und Verdauungsmodus“ (Parasympathikus). Das bedeutet: Stresshormone werden reduziert, der Blutdruck sinkt, das Herz schlägt ruhiger und der Geist wird klarer.
Positive Effekte können sein:
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Besserer Schlaf und tiefere Erholung
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Linderung von Ängsten, innerer Unruhe oder Burnout
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Stärkung des Immunsystems
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Verbesserung der Atmung und Körperwahrnehmung
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Emotionale Stabilität und Klarheit
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Unterstützung bei Heilprozessen (z. B. nach Operationen oder Krankheiten)
Restorative Yoga ist achtsame Selbstfürsorge eine Einladung, sich wieder mit sich selbst zu verbinden, ohne etwas leisten zu müssen.
Für wen ist Restorative Yoga geeignet?
Restorative Yoga ist für alle geeignet unabhängig von Alter, körperlicher Verfassung oder Yoga Erfahrung. Besonders profitieren Menschen, die:
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unter chronischem Stress oder Erschöpfung leiden
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an Schlafstörungen, Nervosität oder innerer Unruhe leiden
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sich nach Verletzungen oder Krankheiten erholen
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einen sehr sanften, sicheren Einstieg ins Yoga suchen
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ihre reguläre Yogapraxis ergänzen möchten
Auch Schwangere, ältere Menschen oder Anfänger:innen fühlen sich in dieser Praxis oft sehr wohl.
Restorative Yoga ist keine sportliche Herausforderung sondern ein Geschenk an dich selbst. Es ist der Raum, in dem du nichts leisten musst, sondern einfach sein darfst. In dieser Tiefe entsteht echte Regeneration, emotionale Entlastung und das Gefühl, wieder ganz bei sich anzukommen. In einer Welt voller Anforderungen ist Restorative Yoga ein heilsamer Rückzugsort und ein stiller Weg zurück zur eigenen Mitte.
Sivananda Yoga – Harmonie für Körper, Geist und Seele
Sivananda Yoga ist ein ganzheitlicher Yoga Stil, der nicht nur den Körper kräftigt, sondern auch den Geist beruhigt und die Seele nährt. Benannt ist der Stil nach Swami Sivananda (1887–1963), einem indischen Arzt, Yogameister und spirituellen Lehrer. Sein Schüler Swami Vishnudevananda brachte den Stil in den 1950er-Jahren in den Westen und gründete weltweit zahlreiche Sivananda Zentren und Ashrams.
Das Ziel von Sivananda Yoga ist mehr als körperliches Wohlbefinden es geht um ein langes, gesundes und bewusstes Leben in Einklang mit der Natur, den Mitmenschen und dem eigenen Selbst.
Das 5 Punkte System nach Swami Vishnudevananda
Sivananda Yoga basiert auf einem klaren und bewährten System, das fünf Säulen umfasst:
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Richtige Körperübungen (Asanas)
12 Grundstellungen, die systematisch Muskeln stärken, Wirbelsäule mobilisieren, Organe massieren und Energiezentren aktivieren. -
Richtige Atmung (Pranayama)
Atemtechniken wie Kapalabhati (Reinigung) und Anuloma Viloma (Wechselatmung), die Energieblockaden lösen und das Nervensystem beruhigen. -
Richtige Entspannung (Savasana)
Regelmäßige Tiefenentspannung zwischen den Asanas und am Ende der Praxis zur Regeneration und Stressreduktion. -
Richtige Ernährung
Eine vegetarische, frische und bewusste Ernährung, die Körper und Geist klärt und Lebenskraft erhält. -
Positives Denken & Meditation
Geistige Übungen, Achtsamkeit, Mantras und Meditation zur Stärkung der inneren Ausrichtung und des mentalen Gleichgewichts.
Die Praxis: Ruhig, klar und systematisch
Eine typische Sivananda Yogastunde beginnt mit Atemübungen, gefolgt von einem Sonnengruß und den 12 klassischen Asanas, die in einer festgelegten Reihenfolge geübt werden. Zwischen den Haltungen gibt es bewusst gesetzte Pausen, um nachzuspüren und zu regenerieren. Die Stunde endet mit einer geführten Entspannung und ggf. einer kurzen Meditation oder Mantra Rezitation.
Die Reihenfolge bleibt dabei immer gleich das bringt Struktur, Sicherheit und ein tiefes Verständnis für die Wirkung der Übungen.
Für wen ist Sivananda Yoga geeignet?
Sivananda Yoga eignet sich für alle Altersgruppen und Erfahrungsstufen. Die sanfte, achtsame Herangehensweise ist besonders wertvoll für Menschen, die:
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eine ruhige und strukturierte Praxis suchen
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Interesse an Yoga-Philosophie und Meditation haben
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ihre Lebensweise ganzheitlich verbessern möchten
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einen klassischen, spirituellen Yogaweg gehen wollen
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innerlich zur Ruhe kommen möchten – ohne Leistungsdruck
Auch für Anfänger:innen ist der Stil gut geeignet, da alle Übungen klar angeleitet und individuell angepasst werden können.
Ein spiritueller Weg für den Alltag
Sivananda Yoga ist mehr als Bewegung es ist ein Lebensstil. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass wahres Glück nicht durch äußeren Erfolg entsteht, sondern durch inneren Frieden. Durch regelmäßige Praxis, gesunde Lebensweise und geistige Disziplin soll der Mensch lernen, sich selbst besser zu verstehen, sich mit anderen verbunden zu fühlen und ein Leben in Harmonie zu führen.
Sivananda Yoga ist ein bewährter, traditioneller Weg zu mehr Gesundheit, innerer Klarheit und spirituellem Wachstum. Es vereint Körperübungen, Atem, Entspannung, Ernährung und Meditation zu einem ganzheitlichen System ruhig, tief und transformierend. Wer einen klaren, lebensnahen Yogaweg sucht, findet hier eine wertvolle Praxis für den Alltag und das Leben.
Kundalini Yoga – Erwache zu deinem höchsten Selbst
Kundalini Yoga ist eine der energetischsten und zugleich spirituell tiefsten Yogaformen. Es richtet sich nicht nur auf körperliche Fitness, sondern vor allem auf die Aktivierung der inneren Lebensenergie der Kundalini, die symbolisch als aufgerollte Schlange an der Basis der Wirbelsäule ruht. Durch gezielte Übungstechniken soll diese Energie geweckt und durch die Chakren (Energiezentren) nach oben geleitet werden mit dem Ziel, Bewusstsein zu erweitern, Heilung zu fördern und inneres Wachstum zu ermöglichen.
Was ist Kundalini Yoga?
Bekannt gemacht wurde Kundalini Yoga im Westen in den späten 1960er-Jahren durch Yogi Bhajan, der die bis dahin geheime Praxis öffentlich zugänglich machte. Im Gegensatz zu anderen Stilen liegt hier der Fokus weniger auf einzelnen Asanas, sondern auf sogenannten Kriyas: festgelegten Übungsreihen mit genauem Aufbau, die Körper, Atem, Geist und Energie gleichzeitig aktivieren.
Ein typischer Ablauf einer Kundalini-Yogastunde umfasst:
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Einstimmung mit Mantra („Ong Namo Guru Dev Namo“)
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Aufwärmübungen
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Kriya (Übungsreihe) mit körperlichen Haltungen, Atemtechniken (Pranayama) und Bewegungen
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Tiefenentspannung
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Meditation, oft mit Mudras (Handhaltungen) und Mantras
Diese Kombination wirkt intensiv, reinigend und zugleich transformierend sowohl körperlich als auch seelisch.
Der Atem als Schlüssel
Im Kundalini Yoga spielt der Atem eine zentrale Rolle. Durch spezielle Atemtechniken wie Feueratem, Wechselatmung oder gehaltenes Atmen wird das Nervensystem angeregt, Blockaden werden gelöst und der Zugang zu tieferen Bewusstseinsschichten geöffnet. Der Atem ist hier nicht nur Mittel zur Entspannung er ist ein aktiver Träger von Lebensenergie (Prana).
Mantras und Klang
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist die Arbeit mit Klang und Mantras. Die Vibrationen, die beim Singen erzeugt werden, wirken auf Zellebene, beruhigen den Geist und schaffen emotionale Klarheit. Besonders häufig genutzte Mantras sind z. B. Sat Nam (Wahrheit ist meine Identität) oder Wahe Guru (ekstatische Erfahrung des Göttlichen).
Wirkung und Ziel
Kundalini Yoga wirkt auf vielen Ebenen gleichzeitig:
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Körperlich: Stärkung des Immunsystems, der Wirbelsäule, der Organe und Drüsen
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Emotional: Stressabbau, emotionale Stabilität, mehr Selbstvertrauen
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Geistig: Klarheit, Fokus, Bewusstseinserweiterung
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Spirituell: Verbindung zur eigenen Intuition, innerer Führung und höheren Bewusstseinsebenen
Viele Menschen empfinden schon nach kurzer Zeit tiefgreifende Veränderungen in ihrem Alltag mehr Gelassenheit, Energie und innere Ausrichtung.
Für wen ist Kundalini Yoga geeignet?
Kundalini Yoga ist offen für alle unabhängig von Alter, Erfahrung oder Fitness. Es erfordert keine besondere Beweglichkeit oder Vorkenntnisse, sondern lediglich Offenheit und Bereitschaft zur inneren Arbeit. Besonders hilfreich ist es für Menschen, die:
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unter Stress, Ängsten oder Erschöpfung leiden
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ihre spirituelle Praxis vertiefen möchten
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bewusster und zentrierter leben wollen
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sich selbst auf einer tieferen Ebene begegnen möchten
Kundalini Yoga ist kein oberflächliches Fitnessprogramm es ist eine tiefgreifende Erfahrungsreise. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird mit mehr Energie, Klarheit, innerer Freiheit und spiritueller Tiefe belohnt. In einer Zeit, in der viele Menschen das Gefühl haben, sich selbst verloren zu haben, ist Kundalini Yoga ein Weg zurück zur eigenen Kraft und Wahrheit.
Vinyasa Yoga – Im Fluss von Atem und Bewegung
Vinyasa Yoga ist einer der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Yoga Stile weltweit. Dynamisch, kreativ und abwechslungsreich verbindet Vinyasa Yoga Körperhaltungen (Asanas) in fließenden Sequenzen, die synchron mit dem Atem ausgeführt werden. Das Ergebnis ist eine meditative, kraftvolle Praxis, die gleichzeitig belebt, stärkt und beruhigt eine bewegte Form der Achtsamkeit.
Was bedeutet Vinyasa?
Das Wort „Vinyasa“ stammt aus dem Sanskrit und lässt sich mit „etwas in einer bestimmten Weise platzieren“ übersetzen. Gemeint ist damit die bewusste und sinnvolle Verbindung von Atem, Bewegung und innerer Ausrichtung.
In der Praxis bedeutet Vinyasa:
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Jeder Bewegung folgt ein bewusster Atemzug
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Übergänge zwischen Haltungen sind ebenso wichtig wie die Haltungen selbst
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Die Sequenzen sind kreativ, aber nicht willkürlich sie folgen einer energetischen Logik
Vinyasa Yoga ist dadurch nicht nur körperlich aktivierend, sondern auch ein Werkzeug zur Verinnerlichung, Konzentration und Präsenz im Moment.
Die Praxis: Kreativ, kraftvoll, meditativ
Vinyasa Yoga ist in seiner Form sehr frei. Anders als in fest strukturierten Stilen wie Ashtanga oder Sivananda gibt es keine festgelegte Reihenfolge jede Klasse ist anders. Typische Elemente sind:
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Sonnengrüße (Surya Namaskar) als Basis
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Fließende Übergänge zwischen stehenden, sitzenden und liegenden Haltungen
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Integration von Pranayama, Meditation und Mantras möglich
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Kreative Sequenzen, angepasst an ein Thema, eine Tageszeit oder ein Energielevel
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Musik wird häufig eingesetzt, um den Fluss zu unterstützen
Je nach Lehrer:in kann eine Stunde fordernd und schweißtreibend oder ruhig und regenerativ sein. Vinyasa ist extrem vielfältig und anpassbar genau das macht es für viele so attraktiv.
Für wen ist Vinyasa Yoga geeignet?
Vinyasa Yoga ist ideal für Menschen, die:
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sich gerne bewegen und gleichzeitig zur Ruhe kommen möchten
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eine abwechslungsreiche Praxis mit kreativen Abläufen suchen
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körperlich gefordert, aber nicht überfordert werden wollen
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Yoga als aktives Achtsamkeitstraining erleben möchten
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offen sind für spirituelle Impulse ohne Dogma
Auch Anfänger:innen sind willkommen idealerweise mit einer guten Grundlageneinführung oder einer Anfängerstunde. Viele Studios bieten Vinyasa in verschiedenen Leveln an.
Die Wirkung von Vinyasa Yoga
Durch die Verbindung von Atem und Bewegung entsteht ein sogenannter „Flow-Zustand“ ein Zustand höchster Präsenz, in dem Gedanken stiller werden und das Körperbewusstsein wächst. Vinyasa wirkt:
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körperlich: stärkend, mobilisierend, fördert Balance und Ausdauer
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geistig: klärend, beruhigend, konzentrationsfördernd
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emotional: ausgleichend, öffnend, stabilisierend
Vinyasa ist ideal für den modernen Alltag: Es stärkt und zentriert zugleich eine bewegte Meditation, die den Geist klärt und das Herz öffnet
Vinyasa Yoga ist lebendig, wandelbar und zutiefst heilsam. Wer einen flexiblen, kreativen Stil sucht, der Körper, Atem und Achtsamkeit vereint, findet hier ein kraftvolles Werkzeug für mehr Energie, Gelassenheit und innere Balance. Vinyasa ist kein Dogma es ist ein Fluss, in dem du dich selbst entdeckst.
Yin Yoga – In der Stille liegt die Kraft
Yin Yoga ist ein ruhiger, meditativer Yoga Stil, der auf das Loslassen statt das Tun ausgerichtet ist. Im Gegensatz zu dynamischen Stilen wie Vinyasa oder Ashtanga wird im Yin Yoga nicht aktiv gedehnt, sondern passiv entspannt oft mehrere Minuten lang in einer Haltung verweilend. Ziel ist es, in die tieferen Schichten des Körpers insbesondere das fasziale Gewebe, die Gelenke und die Energieleitbahnen (Meridiane) vorzudringen und dort auf sanfte Weise Öffnung, Regeneration und Energieausgleich zu ermöglichen.
Herkunft und Philosophie
Yin Yoga wurde in den 1980er-Jahren von Paulie Zink entwickelt, einem Kampfkunstmeister, der östliche Philosophien mit Yoga kombinierte. Später wurde der Stil von Paul Grilley und Sarah Powers weiterentwickelt und verbreitet. Er basiert auf Konzepten aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und dem Taoismus. Dabei wird der Körper als Netzwerk von Energiebahnen (Meridianen) verstanden, die durch die Yin-Praxis harmonisiert werden können.
„Yin“ steht für das Ruhige, Passive, Kühle und Empfangende im Gegensatz zum aktiven, heißen „Yang“. Yin Yoga bringt damit nicht nur körperlich, sondern auch energetisch und emotional den dringend benötigten Ausgleich in unser oft „yang-lastiges“ Leben.
Die Praxis: Weniger ist mehr
Yin Yoga zeichnet sich durch sehr langes Verweilen in Positionen aus meist zwischen 3 und 7 Minuten, manchmal auch länger. Die Haltungen sind vorwiegend liegend oder sitzend und werden ohne Muskelanspannung ausgeführt. Hilfsmittel wie Bolster, Decken, Kissen oder Blöcke unterstützen den Körper, damit er sich vollständig dem Boden „überlassen“ kann.
Typisch für eine Yin Praxis sind:
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Reduzierte Bewegungsvielfalt, aber tiefe Wirkung
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Atem- und Körperwahrnehmung als zentrales Element
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Stille oder ruhige Musik
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Fokus auf das innere Erleben statt auf äußere Form
Es geht nicht darum, besonders tief in eine Dehnung zu kommen, sondern darum, den Widerstand im Inneren zu beobachten körperlich, geistig und emotional.
Wirkung von Yin Yoga
Yin Yoga hat eine besonders regenerative und beruhigende Wirkung:
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Auf körperlicher Ebene: Faszien werden durchfeuchtet und elastisch, Gelenke geschmeidiger, die Beweglichkeit verbessert sich nachhaltig.
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Auf energetischer Ebene: Meridiane werden stimuliert, was den Energiefluss harmonisiert und das Gleichgewicht zwischen Organen und Emotionen unterstützt.
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Auf mentaler Ebene: Der Geist kommt zur Ruhe, Gedanken klären sich, das Nervensystem schaltet in den parasympathischen „Heilungsmodus“.
Die Praxis wirkt wie ein Reset-Knopf für Körper und Seele gerade in stressreichen Lebensphasen.
Für wen ist Yin Yoga geeignet?
Yin Yoga ist grundsätzlich für alle Menschen geeignet auch und besonders für jene, die:
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unter Stress, Schlafproblemen oder innerer Unruhe leiden
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wenig Zeit für Bewegung, aber viel Bedürfnis nach Ausgleich haben
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emotional oder körperlich überfordert sind
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ihre Dehnfähigkeit verbessern möchten
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ergänzend zu aktiveren Sport- oder Yogastilen üben wollen
Auch Anfänger:innen und ältere Menschen fühlen sich oft schnell wohl, da es keine komplizierten Abfolgen oder körperlichen Anforderungen gibt.
Yin Yoga ist eine Einladung zur Verlangsamung, zur Stille und zum Spüren. In einer Welt, in der so viel von uns verlangt wird, schenkt uns dieser Stil Raum für das, was sonst keinen Platz hat: Ruhe, Akzeptanz und Tiefe. Er ist kein „schneller Weg zur Flexibilität“, sondern ein sanfter Zugang zu mehr Selbstwahrnehmung, innerer Ruhe und echtem Loslassen.
Du bist unsicher, welcher Yoga-Stil zu dir passt?
Kein Problem Yoga ist so individuell wie du selbst. Wenn du Fragen hast oder dir nicht sicher bist, welcher Weg für dich der richtige ist, sprich uns gerne an. Wir beraten dich persönlich, ehrlich und mit viel Erfahrung. Gemeinsam finden wir den Stil, der deine Bedürfnisse, deine Lebensphase und deine Ziele am besten unterstützt.
Wir freuen uns, dich auf deinem Yogaweg zu begleiten.